Unterartikel zu: Alexander Ruhe: 
1759 - Blutiger Karfreitag. Ein Heldengrab auf dem Frankfurter Peterskirchhof. 
Gefängnis Berger Warte. Dezember 2020
Ein Artikel aus der Reihe: Frankfurter Zeitungs-Archäologie
In meinem Artikel schreibe ich, während der Schlacht von Bergen, habe eine 
Frankfurter Kindsmörderin in der Berger Warte auf ihre Hinrichtung gewartet. Auf 
einem Informationsschild, das direkt neben der Warte steht (siehe unten) kann 
man allerdings lesen, sie sei nie als Gefängnis genutzt worden - was stimmt 
also?
Natürlich weiß ich nicht, was den Schildergestalter des Grünflächenamtes 
bewogen hat zu schreiben, nie sei die Berger Warte Gefängnis gewesen. Ich 
schöpfe mein Wissen um die Kindsmörderin aus einem alten Zeitungsartikel, in dem 
genau dies steht. Wäre mein Artikel 1759 erschienen, würde ich sagen, das sei 
die Wahrheit. Da aber auch dieser Artikel erst 1934 erschienen ist, der damalige 
Journalist also auch kein Zeitzeuge war, steht zu 
fragen, woraus der wiederum sein Wissen schöpfte. Ein Frage, die ich nicht 
beantworten kann, vielleicht auch nie beantworten können werde. Das einzige was 
ich weiß ist, dass um 2010  jemand den ich nicht kenne aufgeschrieben hat, 
dass die Berger Warte nie als Gefängnis genutzt wurde und das jemand anderes, 
den ich auch nicht kenne, 1934 geschrieben hat, sie sei als Gefängnis genutzt 
worden. Außerdem weiß ich, dass diese Infoschilder offenbar keiner historischen 
Kommission oder dergleichen zur Überprüfung vorgelegt werden - in der Römerstadt 
z.B. steht eine solche Tafel, auf der steht, Frankfurt sei vom Merowingerkönig 
Dagobert gegründet worden, eine sehr kühne Behauptung! Aber genau so entsteht 
Geschichte, Geschichte ist das, was oft genug behauptet wird und von den meisten 
dann auch geglaubt wird.

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